Wenn Du nicht nur eine Kerze, sondern auch den Kerzendocht selber machen möchtest, ist das kein großer Aufwand. Du benötigst lediglich ein paar Materialien und schon kann es losgehen.
Grundsätzlich brauchst Du für einen selbst gemachten Docht zunächst einmal Garn aus Baumwolle, flüssiges Wachs und eine Schere.
Der Baumwollfaden - wichtige Infos
Ein dicker Faden oder dickes Garn aus
Baumwolle macht die eigene Herstellung eines Kerzendochts am einfachsten. Sogar Schnürsenkel oder Kordeln aus Pullovern sind als Dochte super geeignet. Wichtig ist nur, dass es sich wirklich
um 100 Prozent Baumwolle handelt. Polyester- oder Kunststoffäden brennen nicht gleichmäßig und produzieren giftige Gase.
Hast Du keine entsprechend dicke Kordel oder dickes Garn zur Hand, kannst Du dieses ebenfalls selbst herstellen. Dabei verwendest Du dünne Baumwollfäden. Die Anzahl hängt vom Durchmesser der
Kerze ab. Generell solltest Du 24 Fäden für eine Kerze mit zwei Zentimetern Durchmesser nehmen, bei vier Zentimeter Durchmesser also die doppelte Fadenanzahl. Die Fäden sollten ungefähr viermal
so lang wie die Kerze sein, denn durch die Herstellung der Kordel verkürzen sie sich stark. Außerdem soll der Docht ja am Ende etwa einen halben Zentimeter aus der Kerze herausragen.
Zur Herstellung des Dochtes aus einzelnen Baumwollfäden kannst Du diese entweder verzwirbeln oder verflechten, um am Ende eine entsprechend dicke Kordel zu haben.
Beim Flechten knotest Du die Fäden an einem Ende zusammen und bindest dieses an einem Punkt fest, zum Beispiel an einem Stuhl. Nun flechtest Du die äußeren Fäden immer
abwechselnd über den mittleren Faden, so dass sich eine dickere Kordel ergibt. Achte darauf, dass Du die Fäden gleichmäßig übereinander legst, damit sich am Ende auch ein gleichmäßig dicker Docht
ergibt. Schließlich verknotest Du die geflochtene Kordel an ihrem offenen Ende.
Beim Verzwirbeln der einzelnen Baumwollfäden verknotest Du die Enden ebenfalls wie beim Flechten und fixierst sie zum Beispiel an einem Stuhl.
Nun benötigst Du einen Stift, den Du in die Mitte der Schlaufe zwischen den Garnenden steckst. Diese musst Du dafür auf Spannung halten, damit der Stift nicht herausfällt. Drehe jetzt den Stift
immer in eine Richtung, denn auf diese Weise verzwirbeln sich die Fäden miteinander. Am Ende nimmst Du das befestigte Ende ab und führst es mit dem anderen Ende zusammen. Auf diese Weise erhältst
Du eine besonders dicke und stabile Kordel. Wichtig ist, dass du die Kordel mit einem Knoten schließt, damit sie sich nicht wieder aufdrehen kann. Mit der Hand kannst Du an der Kordel entlang
streichen und diese so gleichmäßig glätten.
Wenn Du einen Kerzendocht selber machen willst, benötigst Du am Ende flüssiges Wachs, um die Herstellung abzuschließen.
Alte Kerzenreste oder
Bienenwachs Pastillen sind gut geeignet und werden ganz einfach erhitzt, bis das Wachs flüssig ist. Nun tauchst Du den geflochtenen oder gezwirbelten Docht in das flüssige Wachs. Dabei
solltest Du etwa eine Minute warten, damit sich der Docht völlig mit dem Wachs vollsaugt und gut brennt. Am Ende solltest Du eine dünne Wachsschicht um den Docht herum erkennen können.
Zum Schluss trocknest Du den Docht am besten gerade hängend, damit er nicht krumm wird. Nach etwa einer Stunde ist der Docht trocken und kann in die Kerze eingearbeitet werden. Mit einer Schere
kannst Du ihn noch auf die passende Länge kürzen.
Wir wünschen euch viel Spass und viel Erfolg, beim Kerzendochten herstellen.
Eure Kerzengurus